Aus aktuellem Anlass - hätte ich drei Wünsche frei, einer davon wäre, bitte nehmt wieder ein wenig mehr Rücksicht aufeinander! In meiner Kindheit und Jugend war Rücksicht mehr als eine Tugend, die ich heute zusehends als angenehm empfinde und die mir dankenswerterweise durch meine Eltern, Lehrer und mein (äußerst reales) soziales Umfeld mit auf den (Lebens-) Weg gegeben wurde. Ich bin froh drum, vermisse sie aber mehr und mehr in der heutigen Zeit, wo irgendwie jeder möglichst schnell, ohne Umwege und ungeachtet Anderer sein Ziel erreichen möchte, und das auch im wahrsten Sinne der Worte. Für mich ist es selbstverständlich, dass ich meine Mädels, sofern sie nicht schon von alleine umdrehen, zu mir rufe, wenn uns zum Beispiel ein Fahrrad auf dem für Fußgänger und Fahrradfahrer nutzbaren Wirtschaftsweg entgegen kommt. Ich bin aber manchmal wirklich fassungslos, wie selbige, teilweise ohne Vorwarnung an uns vorbei flitzen, ohne auch nur einen Ticken ihre Geschwindigkeit zu drosseln, auch wenn sie vermuten müssen, dass ein Hund auf dem Weg zu mir, eventuell noch mal den Weg kreuzen muss. Schlimmer noch, da werde ich angebrüllt, gefälligst meine Hunde anzuleinen (ein Weg, wo dies übrigens nicht vorgeschrieben ist), wenn den Herren (es sind fast immer Herren mittleren Alters!) das Sichern der Hunde nicht schnell genug geht oder als „dumme Kuh“ beschimpft, wenn ich, zugegeben etwas ketzerisch, ein „Bitteschön“ den rasenden Radlern hinterher rufe. Ja, ich nehme Rücksicht auf diese Menschen, die mit dem gleichen Recht wie wir diesen Weg nutzen, aber bloß, weil wir Hundehalter uns eh schon in einem nahezu „vogelfreien“ Raum bewegen, bedeutet das noch lange nicht, dass auch „moralisch vorbildliches Verhalten“ oder einfach nur ein bisschen Höflichkeit vor uns Halt machen muss (wobei, die macht dann wenigstens Halt). Aber dem Hörensagen nach ist ja auch manch "normaler" Fußgänger nicht wirklich gut auf jene Fahrrädler zu sprechen ist... Ommm!